Landesverkehrsministerium antwortet auf Abgeordnetenbrief zum Thema Biotopverbund und Regionalplan 2022 Mittlerer Oberrhein
Ettlingen/Stuttgart. Die Sorge um das fortschreitende Artensterben zwischen Schwarzwald und Rhein, insbesondere in ihrem Wahlkreis zwischen Marxzell und Rheinstetten, treibt die Ettlinger Grüne Landtagsabgeordnete Barbara Saebel um. Hintergrund sind deutliche Warnungen der Naturschutzverbände bezogen auf den Regionalplan 2022 des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein. Daher hat die Abgeordnete in einem Brief ans Landesverkehrsministerium nachgefragt, was das Land in Sachen Biotopvernetzung und Wildtierkorridore unternommen hat und wie weit die Planungen von Grünbrücken über die A 5 und die Rheintalbahn gediehen sind. Die Vielzahl der im Regionalplan angemeldeten Erweiterungsflächen der Gemeinden für Wohnbebauung und Gewerbegebiete schränken, neben der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, den Freiraum für Tiere massiv ein – was unter anderem zu mittlerweile massivem Artensterben geführt hat. Saebel will nun die Gemeinden dafür gewinnen, bei ihren Planungen mehr Freiräume für die Natur und die Tierwelt zu erhalten:„Wir müssen neben dem Umgang mit dem Klimawandel auch in diesem Bereich der Artenvielfalt von der theoretischen Planung in die praktische Umsetzung von Naturschutz kommen. Blühstreifen allein werden nicht reichen!“ Bisher haben die Gemeinden, obwohl sie wissen, dass der Raum für die Pflanzen- und Tierwelt stetig enger wird, laut Ministeriumsantwort keine Anträge zur Förderung von Biotopverbundplänen gestellt. Hier will Saebel einhaken: „Es braucht vor und hinter der geplanten Grünbrücke weit ins Umland reichende Hinterlandanbindungen, um die Tiere auf die Korridore zu führen und daher breite Grünzäsuren zwischen den Orten. Ein Pilotprojekt in Schleswig-Holstein hat hierzu umfangreiche Erkenntnisse gesammelt“, weiß Saebel. Momentan prüft die Autobahn GmbH des Bundes, inwieweit sie die Ergebnisse aus diesem Projekt auf die laufenden Planungen von Grünbrücken an Autobahnen in Baden-Württemberg übertragen kann.
Hintergrund: Korridore für den Naturschutz
Südlich von Karlsruhe verläuft der Wildtierkorridor des Generalwildtierplans von den Rheinauenwäldern über die Rheinebene auf zwei parallelen Zweigen bis in den Hardtwald über Bruchhausen. Ab dem Hardtwald setzt sich der Korridor auf einem gemeinsamen Zweig zum Rand des Schwarzwaldes zwischen Sulzbach und Malsch fort, dabei quert er die A 5. Der in den Planungen immer mindestens 1 km breite Korridor endet im Pfahlwald bei Michelbach. Durchgängig für Wildtiere durchquerbar ist er laut Naturschutzverbänden wegen fehlender Hinterlandanbindung jedoch nicht.
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