Als Reaktion auf das Pandemiegeschehen und zunehmende Auffrischimpfungen erweitert das Land die Impfkonzeption, teilen die Ettlinger Landtagsabgeordneten Barbara Saebel (GRÜNE) und Christine Neumann-Martin (CDU) mit: „Ziel ist es, die Zahl der Geimpften noch weiter zu erhöhen und vor allem auch die Auffrischimpfungen schnellstmöglich durchzuführen.“
Seit der in der Gesundheitsministerkonferenz vom 04. November festgehaltenen Befürwortung der Auffrischimpfung für alle Personengruppen und seit Ausrufung der Warnstufe in Baden-Württemberg sei erfreulicherweise eine deutlich erhöhte Bereitschaft für Auffrischimpfungen und die generelle Impfbereitschaft zu spüren. Mit der Aufstockung der Kapazitäten soll die Regelversorgung durch niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte unterstützt werden. Die 80 Mobilen Impfteams werden um 75 weitere Teams verstärkt und die Einsatzdauer wird bis zum 30.04.2022 verlängert. Aufgrund der stark ansteigenden Bedarfe, der zunehmend schlechten Witterungsverhältnisse, der langen Wartezeiten im Freien und insbesondere aufgrund der örtlichen Strukturen sollen alternativ zu den Impfbussen in den Kommunen Impfstützpunkte eingerichtet und an 7 Tagen in der Woche betrieben werden.
Flächendeckende Impfversorgung ist das Ziel
Seit der Schließung der Impfzentren des Landes zum 30. September 2021 stellte das Land zunächst 30 und später bis zu 50 weitere Mobile Impfteams zur Unterstützung der niedergelassenen Ärzteschaft und der Betriebsärzteschaft zur Verfügung. Rückmeldungen der Kassenärztlichen Vereinigung, Auswertungen der Presseberichterstattung sowie zahlreiche Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern beim Ministerium ergaben, dass es in einigen Teilen des Landes eine Impf-Unterversorgung durch die niedergelassene Ärzteschaft gibt. Das Angebot, wer impft und wer nicht, wechsele häufig und es könne keine stetige Lage erfasst werden, zumal die impfende Ärzteschaft im Land ungleich verteilt sei, so das Gesundheitsministerium. Die Gesamtkapazität der niedergelassenen Ärzteschaft werde als zu gering rückgemeldet, Termine bei niedergelassenen Ärztinnen oder Ärzten seien teils Wochen oder Monate im Voraus ausgebucht, selbst besonders schützenswerte Personen erhielten keine zeitnahen Termine. Gleichzeitig scheinen niedrigschwellige Impfangebote außerhalb der Arztpraxen, z.B. ohne Termin weitere Teile der Bevölkerung anzusprechen.
Hoher Impfbedarf bis Ende April
Zum 10.11.2021 wurden nach Angaben des RKI in Baden-Württemberg insgesamt 7.446.393 Personen mindestens einmal geimpft (67,1%). 7.264.028 Personen wurden vollständig geimpft (65,4%). Eine Auffrischimpfung haben bis 10.11.2021 384.135 Personen erhalten (3,5%, bzw. 9,5 Prozent der Bevölkerung 60+) bzw. knapp über 5% der bislang vollständig immunisierten Personen). Bei einem Abstand von 6 Monaten nach Vollimmunisierung könnte sich dies auf bis zu rund 6,9 Millionen zusätzliche Impfungen bis zum 30.04.2022 summieren.