Die Ettlinger Landtagsabgeordnete Barbara Saebel (Grüne) hat in einem Abgeordnetenbrief an Kultusministerin Eisenmann nach den Vorbedingungen zum Bundesförderprogramm für Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von raumlufttechnischen Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten gefragt.
Da die Aerosolkonzentration offensichtlich entscheidend bei der Übertragung des Corona-Virus ist, habe die Hygiene der Luft in Klassenräumen eine große Bedeutung für den Infektionsschutz. Auch wenn nach Angaben der kommunalen Landesverbände nur 5% der Schulen in Baden-Württemberg Belüftungsprobleme haben, könne je nach Witterung und Erkältungsgefahr nicht allein auf Stoßlüften im Unterricht gesetzt werden. Denn Lüften kann aus Gründen des Unfallschutzes auch nicht immer umgesetzt werden.
Qualitätsstandards gegen Corona wichtig
Die Förderung sieht 40 prozentige Zuschüsse für die Um- und Aufrüstung stationärer raumlufttechnischen (RLT) Anlagen vor, insgesamt stünden hierfür 500 Millionen Euro bis 2024 zur Verfügung. Saebel gibt zu bedenken, dass wenn Kommunen für ihre Schulen über Steuergeld die relativ teuren RLT-Anlagen anschaffen, auf Qualität geachtet werden solle: „Solche Geräte, ihre Installation und der Betrieb sind keine triviale Angelegenheit. Mir geht es darum, den Schulleitungen und der Verwaltung Hinweise zu geben, welche Standards bei Wirkungsgrad, Luftdurchsatz, Lautstärke und Wirksamkeit gegen Viren erfüllt sein müssen.“ Ganz pragmatisch gehe es Saebel auch darum, für die Mittelbereitstellung des Bundes einen Fahrplan zu haben, denn die Bürokratie habe oft Fallstricke, die zu berücksichtigen sind. Zudem könne das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsministerium eventuell weitere Unterstützung zur allgemeinen schulischen Gesundheitsvorsorge leisten. „Kalte und trockene Luft sind zu vermeiden und die Luft- und Rachendurchfeuchtung zu verbessern, damit Corona- oder auch harmlosere Erkältungsviren gar nicht erst andocken können“, so Saebel.