Nutzhanf sollte Standard beim Bauen werden, nicht nur im Fachwerkhaus
Malsch. Die Grüne Landtagsabgeordnete Barbara Saebel hat sich bei der Hanf-Firma BAFA neu über deren Produkte informiert. Im Fokus des Gesprächs zwischen Chefin Almut Frank, dem kaufmännischen Leiter Uwe Bührer und der Sprecherin für Denkmalpolitik Saebel standen die besonderen Eigenschaften von Nutzhanf im Bereich der Dämmung. Der traditionelle Baustoff Hanf nimmt, gerade in Kombination mit Lehm, Feuchtigkeit aus der Raumluft auf, ist schimmelresistent und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Mittlerweile wird Hanf auch als Hanf-Beton verwendet. Hanfdämmungen bieten außerdem einen guten Schallschutz und einen sehr guten sommerlichen Hitzeschutz. Durch den Baustoffmangel ist bei BAFA eine erhöhte Nachfrage zu verzeichnen, da die Preise gegenüber der Baustoffindustrie sich relativiert haben.BAFA bezieht seinen pestizidfreien Hanf aus Frankreich und verarbeitet bis auf die Wurzeln die gesamte Pflanze. Aus dem Stroh wird Baumaterial, der Samen zu Nahrungsmitteln und die Blätter werden im medizinischen und kosmetischen Bereich eingesetzt.
Nutzhanf zum Standard im Baubereich machen
Bauen und Betrieb von Gebäuden sind für bis zu 40% des CO2-Ausstosses und des Energieverbrauches in Deutschland verantwortlich. Der Gebäudesektor hat im letzten Jahr als einziger die gesteckten Klimaziele verfehlt. Saebel plädiert auch mit Blick auf mit durchschnittlich 50 Jahren kurze Nutzbarkeit aktueller konventioneller Beton-Neubauten und in der Region fehlenden Deponiekapazitäten dafür, Nutzhanf aus der Nische der Baustoffe zu holen: „Nutzhanf wird natürlich hergestellt, kann lange verwendet und recycelt werden. Der schnell nachwachsende Rohstoff Hanf sollte daher nicht nur in historischen Häusern zum Einsatz kommen, sondern als ökologischer Baustoff überall eingesetzt werden. Dazu müsste er rentabler sein, doch er steht hierzulande in Konkurrenz mit den hochsubventionierten Maisflächen." Frank und Bührer kritisierten zudem die hohen bürokratischen Auflagen, die zu erfüllen seien. Hier wird sich die Abgeordnete mit einem Brief an die Behörden für eine Erleichterung einsetzen.
Bildunterschrift v.li.n.re. Almut Frank (CEO), Barbara Saebel MdL, Uwe Bührer (kaufm. Leiter)