Ettlingen/Stuttgart. Der Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium zur Umstrukturierung der Notfallversorgung ist Anlass für einen Abgeordnetenbrief von Barbara Saebel (Grüne) an Landesgesundheitsminister Lucha.
Laut BNN-Artikel (vom 24.8.2020) ist durch die Umstrukturierungspläne die Zukunft der Notdienstpraxis am Ettlinger Stadtbahnhof in Gefahr. In Ettlingen hat sich über die Jahre die Notdienstpraxis etabliert, in zentraler Lage mit ÖPNV-Anbindung, was den Patient*innen die längere Anfahrt zu den Krankenhäusern erspart. Laut Ettlinger Notdienstpraxis gehen 95% der Patient*innen nach dem Besuch wieder nach Hause und lediglich 5% benötigen eine weitergehende Versorgung in einem Krankenhaus. Mit 90.000 Einwohnern ist das Einzugsgebiet der Notdienstpraxis relativ groß und reicht bis ins hintere Albtal. Saebel: „Es ist wichtig, dass gut funktionierende und bei der Bevölkerung bereits angenommene wohnortnahe Strukturen beibehalten werden und die Notfallzentren nicht zwingend an Krankenhäuser angegliedert werden sollen, wenn die Versorgungssituation sich dadurch nicht maßgeblich verbessert. Ich glaube, unsere Notdienstpraxis entlastet die Karlsruher Krankenhäuser enorm.“ Der Referentenentwurf war im Januar 2020 veröffentlicht worden, er ist jedoch wegen der Coronakrise noch nicht ins parlamentarische Verfahren des Bundestags eingebracht worden. Saebel setzt darauf, dass Landesgesundheitsminister Lucha sich in Berlin für eine flächendeckende und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung stark macht.