Landtagsabgeordnete Saebel und Neumann-Martin zum Schallschutz der A8 bei Mutschelbach
Karlsbad/Stuttgart. Der Bund sei für Bundesautobahnen zuständig, konstatieren die beiden Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Ettlingen, Barbara Saebel (Grüne) und Christine Neumann-Martin (CDU) und reagieren damit auf den polemischen Brief des in den Landtag drängenden FDP-Bundestagsabgeordneten Jung zum Lärmproblem an der A8 bei Mutschelbach. Nach jahrelangen Gesprächen und Briefwechseln beider Abgeordneten auf allen politischen Ebenen stehe auch nach Saebels Besuch vor Ort mit dem Lärmbeauftragten der Landesregierung Thomas Marwein MdL und Neumann-Martins Termin mit dem Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Steffen Bilger MdB fest: Alle haben Verständnis für die lärmgeplagten Anwohner, doch es gibt hier leider keinen Rechtsanspruch auf eine zusätzliche Lärmschutzwand. Die Lärmschwellenwerte wurden weder bei Berechnung noch bei Messungen erreicht. Für einige Häuser wird es aber durchaus einen passiven Lärmschutz mit Schallschutzfenstern und Lüftern vom Bund geben. Vom Rechtsanspruch abgesehen, geben die Abgeordneten zu bedenken: „Selbst eine 5 Meter hohe Mauer auf der Bocksbachtalbrücke würde laut Berechnungen der Fachbehörde Regierungsbehörde aufgrund der speziellen Fahrbahnneigung und des hohen LKW-Anteils mit tiefen Frequenzen keine hörbare Entlastung bringen. Eine berechnete Entlastung von 0,4 dB ist deutlich unter der Hörschwelle von 2,1 dB.“
Wirksamer Lärmschutz mit Temporeduktion und dichtem Wald
Der im Karlsbader Gemeinderat im Juli beschlossene Weg, auf eine Temporeduktion von 120 km/h auf 80 km/h zu drängen, werde von den beiden Landtagsabgeordneten mit einem Brief an Landesverkehrsminister Winne Hermann (Grüne) unterstützt. Denn für Geschwindigkeitsreduktion sei das Land zuständig, dann mache der Einsatz der Landesebene auch Sinn, so die Abgeordneten. Auch eine im Gemeinderat angeregte stärkere Bewaldung der Hänge um die Bocksbachtalbrücke und an den Lärmschutzwällen sei zu begrüßen, da dies zudem gegen den Klimawandel und gegen Bodenerosion wirke. Barbara Saebel hat deshalb bereits zwei Studien zur Lärmschutzwirkung von spezieller Bewaldung ans Bürgermeisteramt Karlsbad geschickt. Doch erst ein 100 m breiter dichter Waldstreifen mit dichtem Unterholz bewirke eine Pegelminderung von 5 bis 10dB. Jetzt im Herbst sei dafür die richtige Pflanzzeit.